Eine Komödie
von Hans Magnus Enzensberger

Premiere: Mittwoch, 6. Februar 2019, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 8./ 9./13./ 15./ 16./ 20./ 21./ 22./ 23. Februar, jeweils 20 Uhr
Theater Blaue Maus München
Eine Produktion von www.theater-werkmuenchen.de

Ein panischer Pudding
der nach Angst riecht
scharf und rattenhaft
quellen wir und versinken
sackig und sanft

Enzensberger, Der Untergang der Titanic

Projiziert sich die Panik in Europa heute oft auf das Falsche, das nicht wirklich Gefährliche? Da stellt sich die Frage: Wie wirklich ist das, was wirklich ist? Daß wir gescheit sind, ist wahr. Aber weit entfernt, die Welt zu verändern… Vielschichtig beleuchtet Enzensberger den Untergang der Titanic, gleich Dantes Göttlicher Komödie in 33 Gesängen: Historische Fakten, Spekulationen über den Grund des Unglücks und die Schönheit der Eisberge – in der Sonne bestrahlt –, spiegeln und brechen die Facetten von Fortschrittsgläubigkeit, gesellschaftlichen Missständen, Angst vor dem eigenen, kleinen Tod oder dem Weltuntergang.

In seinem 1978 erschienen Gedichtzyklus erzählt Kultautor Hans Magnus Enzensberger in zynisch-ironischem Ton vom berühmten Untergang des Luxusdampfers, dem größten und modernsten Passagierschiff seiner Zeit, das auf seiner Jungfernfahrt mit einem Eisberg kollidierte und versank. Das Ensemble um Regisseur Jochen Strodthoff beschäftigt sich lustvoll mit Katastrophenangst und Todessehnsucht. Enzensbergers sprachlich brillant komponiertes Konzeptalbum verdichten sieben Performerinnen in Monologen, Chören, Stimmen – verbunden mit einem eigens komponierten Klanggebilde zu einem intensiven Sprach-Konzert über soziale Ungerechtigkeit und Angst. Der Zusammenbruch unseres Fortschrittsglaubens wird hier hautnah mit dem Niedergang des Patriarchats verknüpft. Rette sich wer kann!

Performance: Andrea Beblo-Krause, Johanna Effenberger, Rainer Lott, Bernadette Schnabl, Nicola Trub, Valeska Weber, Julia Weiermann

Regie: Jochen Strodthoff Raum und
Licht: Michael Bischoff
Kostümkollektiv: Claudia Karpfinger und Katharina Schmidt
Musik: Lorenz Schuster
Dramaturgie: Barbara Kastner Regieassistenz: Katrin Gombel
Foto: Michael Bischof